Von Missgunst statt Respekt

Mobbing erkennen: Seminar richtet sich speziell an Führungskräfte
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bär. - „Viele Unternehmer bekommen es gar nicht mit oder übersehen bewusst, dass in ihrem Betrieb ein Mitarbeiter gemobbt wird.“ Dem will Heidi Braun-Schöbel entgegen wirken und setzt sich in einem Einsteiger-Seminar für Führungskräfte und Interessierte mit dem Thema „Mobbing“ auseinander, denn: „Ob unbewusst oder bewusst, dadurch unterstützen die Unternehmer den Mobbing-Prozess.“

In ihrem dreistündigen Seminar kann es lediglich um die Grundlagen gehen, um die auf Grund des steigenden Konkurenzdrucks grassierende Volksseuche zu erkennen. Auf Anfrage, so die junge Unternehmerin, die sich seit einem Dreiviertel Jahr in der Weiterbildung zur Arbeitsplatzkonflikt- und Mobbingberaterin beim „Verein für psychosozialen Stress und Mobbing“ (VPSM) befindet, kann ein solches Einführungsseminar auch in Betrieben direkt stattfinden.

Für den Einstieg stehen die vier Kardinalpunkte an der Flipchart: „Respekt, Achtung, Zivilcourage und Solidarität.“ Wenn es daran mangele und „es nicht mehr um die gemeinsame Zielsetzung geht, dann wird Überlegenheit leicht zum reinen Machtgehabe“. Oft sei es ein Wechsel in der Firma beziehungsweise der der Abteilung, zum Beispiel durch einen neuen Mitarbeiter oder Vorgesetzten, der die eingefahrenen Strukturen ins Wanken und damit den Stein ins Rollen bringe, erläutert Braun-Schöbel in ihrer Einführung, mit der sie für das Thema Mobbing sensibilisieren möchte.

Denn nur in dem er sich frühzeitig wehrt, hat der Gemobbte eine Chance, nicht zu unterliegen. Nicht nur, dass die „Konflikt belastete Kommunikation am Arbeitsplatz einen enormen Kostenfaktor sowohl für den Betrieb, als auch für das Sozialsystem darstellt“ - immerhin beschäftigen sich mindestens zwei Mitarbeiter, der Gemobbte und derjeneige, der Mobbing betreibt, fast ständig und meist über Jahre hinweg damit. Jeder sechste Suizid gehe zudem auf das Konto von Mobbing, so Braun-Schöbel.

Häufig stehe am Anfang des Mobbing-Prozesses ein „Gerücht, das die wahren Hintergründe des Konflikts verschleiert“. Vor dem Hintergrund von Neid und Missgunst sowie den Streben nach Machterhalt spielt sich der Prozess ab, der zu Ziel hat, „jemand durch psychische Gewalt fertig zu machen“. So werden einem missliebigen, weil besonders engagierten oder kreativen und damit ambitionierten Mitarbeitern absichtlich für die gemeinsame Arbeit wichtige Information vorenthalten bis hin zu „sabotierenden Aktionen“.

Diese Angriffe verfolgen systematisch das Ziel, den „Arbeitnehmer auszustoßen“. Zunehmend verunsichert, fühlt sich der Gemobbte durch die direkten oder indirekten Aktionen diskriminiert. Krankheitssymtome wie Magenprobleme, Schlafstörungen, Atemwegs- oder Herzprobleme gehören zu den Typischen gesundheitlichen Folgen.

Darüber hinaus führt Mobbing zunehmend auch zur Isolation im Privatbereich. „Systematisch“ eskaliert so ein „sichtbarer Streitpunkt, der rational zu lösen wäre, nicht oder nicht mehr zu erkennen ist“. „Es ist wie ein Strudel, der einen in die Tiefe zieht“, erzählt ein Mobbing-Opfer in einem der Beispielfilme. Weitere Infos zu Seminaren und Beratungen beim VPSM, Aukammallee 19, im Hotel Braun unter Telefon 0611/541737 oder Hotel Braun unter Telefon 56990.

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VPSM - Verein gegen psychosozialen Stress und Mobbing e.V.
Am Burgacker 70, 65207 Wiesbaden
0611 - 54 17 37
beratung@vpsm.de
Mo-Fr: 10.00 - 18.00

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