Ich werde gemobbt -

Hilfe, was soll ich tun?

Wie in einem bösen Traum erleben Mobbing-Opfer ihre Situation. Sieben Schritte, wie Sie sich richtig verhalten, wenn Sie fürchten, selbst betroffen zu sein
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1) Prüfen: Ist es wirklich Mobbing?
Das ist nicht immer leicht zu entscheiden. Es hängt zum einem von dem Bereich ab, in dem jemand arbeitet. Im Baugewerbe beispielsweise herrscht ein äußerst rauer Umgangston, es wird aber vergleichsweise wenig gemobbt. Im Gesundheitswesen dagegen gehen die Leute oberflächlich gesehen höflicher miteinander um. Trotzdem ist Mobbing hier weit verbreitet. Ein hohes Einfühlungsvermögen, das für den Job notwendig ist, macht zugleich anfälliger für psychischen Druck. Generell lässt sich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit für Mobbing in Zeiten gravierender Veränderungen in einem Unternehmen zunimmt.

2) Aufschreiben: Was ist passiert?
Bereits bei ersten Signalen sollten Sie alle Vorgänge schriftlich festhalten. Werden Sie zum „Kriminalkommissar in eigener Sache“ und dokumentieren Sie die Geschehnisse.

3) Darüber reden: So gewinnen Sie Abstand
Besprechen Sie mit guten Freunden oder dem Partner, was Sie erlebt haben. So können Sie reflektieren, was Ihnen widerfahren ist.

4) Zusammenfassen: Eine Seite reicht
Notieren Sie die wichtigsten Punkte auf maximal eineinhalb Seiten. Die Darstellung sollte möglichst klar und übersichtlich sein für den Fall, dass es tatsächlich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen sollte.

5)Einschätzen: Schaffen Sie´s alleine?
Überprüfen Sie Ihr ganz persönliches Instrumentarium zur Konfliktbewältigung. Reicht es aus, um mit den Schwierigkeiten fertig zu werden? Wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass Sie überfordert sind, sollten Sie möglichst bald Hilfe suchen.

6) Beraten lassen: So finden Sie seriöse Hilfsangebote
Adressen gibt es viele. Schauen Sie jedoch ganz genau hin, an wen Sie sich wenden. Manche so genannte Experten beraten andere, weil sie eigene Mobbing-Erfahrungen nicht genügend aufgearbeitet haben. Sie können eher schaden als nutzen. Seriöse Berater in Ihrer Nähe finden Sie beispielsweise auf der Internetseite des VPSM (www.vpsm.de).

7) Ziel formulieren: Ehrlicher Blick auf die Zukunft
Wer unter seiner Arbeitssituation leidet, sollte sich möglichst bald die Frage stellen: „Muss ich mir das antun?“ Lautet die ehrliche und wohl überlegte Antwort: „Nein! Ich finde eine neue Arbeitsstelle!“, dann ist der Abschied oft die beste Lösung. Viele Beratungsfälle münden tatsächlich in einen Stellenwechsel. Leider sind heute aber immer mehr Menschen gezwungen, unter unwirtlichen Bedingungen weiterzuarbeiten. Gute Jobs sind rar und gerade ältere Arbeitnehmer bekommen oft keine vergleichbare Arbeit mehr. Dann hilft es oft, das Ursachenbündel zusammen mit einem erfahrenen Berater genauer zu beleuchten, nicht nur eine Ebene zu betrachten. Manchmal können Mobbing-Opfer ihre Situation auch verbessern, indem sie ihr eigenes Verhalten und ihre innere Einstellung ganz bewusst verändern.

Lothar Drat,VPSM/GesundheitPro; 05.07.2005, aktualisiert am 30.09.2005

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VPSM - Verein gegen psychosozialen Stress und Mobbing e.V.
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